Das in zwei Ausbaustufen errichtete Kraftwerk am Biger wurde 1958 in Betrieb genommen, 1963 war der Vollausbau erreicht. Vom Einlaufbauwerk beim Stausee bis zum Krafthaus verläuft eine ca. 3 km lange Druckrohrleitung (Durchmesser 1,7 m), es werden dabei knapp 28 m Höhenunterschied erreicht.
Mit der Francis-Turbine kann bei der Ausbauwassermenge von 3.500 l/sec eine Leistung von 800 kW erreicht werde. Durchschnittlich werden mit dem Kraftwerk 6 Mio. kWh Strom pro Jahr erzeugt, was dem Jahresverbrauch von 1.500 Haushalten entspricht oder eine Einsparung von 4,4 t CO2 bedeutet.
Der Wasserrückstau diente ursprünglich der verbrauchsabhängigen Stromproduktion. Mit dem technischen Fortschritt, dem stark gestiegenen Verbrauch un den ökologischen Forderungen war dies nicht mehr vereinbar, und so wurde das Kraftwerk in ein Laufkraftwerk im Zuge der Sanierung 1993 umgesetzt. Gleichzeitig wurde die Anlage vollautomatisiert.
Mit der laufenden Abnützung im Bereich der Turbine und des Generators sind die Erzeugungsveruste gestiegen und wurde eine Sanierung notwendig. Mit zweijähriger Vorlaufzeit wurde im Jänner 2012 mit dem Abbau der Anlagenkomponentenbegonnen. Die Turbine wurde bei der Firma Geppert in Hall aufgerichtet, der Generator bei der Firma Elin in Linz auf bürstenlose Erregung umgebaut und neu gewickelt. Die fix eingebauten Anlagenkomponenten wurden vor Ort sandgestrahlt und neu konserviert. Dank des hohen Wissenstandes und des Engagementes unserer eigenen Mitarbeiter wurde die gesamte Steuerung und Elektronik in Eigenregie programmiert und installiert. Natürlich wurde auch eine perfekte Visualisierung und Fernüberwachung eingerichtet. Das Hydraulikaggrega,welches die Steuerbefehle an der Maschine umsetzt, wurde erneuert und entspricht damit den aktuellen Sicherheitsanforderungen. Weiters wurde für den Generator eine mechanische Belüftungseinrichtung aufgebaut, welche einen optimalen Wirkungsgrad garantiert und die Lebensdauer der Anlage erhöht. Und schlußendlich wurden die beweglichen Anlagenteile verkleidet, wodurch auch ein hohes Maß an Arbeitssicherheit gewährleistet werden kann.
Bereits mittte April konnte die Anlage wieder die volle Erzeugungsleistung aufnehmen. Parallel dazu wurde das Gebäude saniert (Verestärkung und Dämmung des Daches, Errichtung eines Vordaches, Trockenlegung, Fenstertausch, Schallschutzdecke, etc.), das Gesamtgebäude erstrahlt heute in neuem Glanz.
Die Gesamtsanierungskosten inklusive der Eigenleistungen unserer Mitarbeiter belaufen sich auf ca. € 500.000,-. Mit der erforderlichen Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie, Fischaufstieg, wird mittelfristig die Sanierung der Kraftwerksanlage beim Einlaufbauwerk fortgesetzt werden.